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Restart 2022: Weiterentwickelte Messekonzepte für neue Branchenbedürfnisse

Mit der Prolight + Sound, 26.-29. April, und der IFFA, 14.-19. Mai, startet die Messe Frankfurt in das Messejahr 2022. Im Interview berichtet Dominique Ewert, Director Marketing Communications Technology, wie sich die technischen Branchen in der Corona-Pandemie weiterenwickelt haben und mit welchen neuen Messekonzepten die Messe Frankfurt auf diese reagiert. Digitale Services und erweiterte Contents vervollständigen das Angebot der Fachmessen und wecken so die Vorfreude auf die persönliche Begegnung in Frankfurt.

April 2022

Dominique Ewert, Director Marketing Communications Technology
Dominique Ewert, Director Marketing Communications Technology

Frau Ewert, trotz der anhaltenden Herausforderungen für Live-Events ist die Messe Frankfurt mit der Prolight + Sound bereit für einen Restart. Wie ist die Stimmung in der Branche?

Ich würde sagen: Alle sind hungrig, hungrig auf persönliche Begegnungen. Alle wollen, dass es wieder losgeht. Die Veranstaltungswirtschaft steht vor einem entscheidenden Schlüsseljahr: Nach harten Restriktionen in den letzten 24 Monaten gibt es jetzt eine hohe Nachfrage nach gemeinsamen Erlebnissen.

Konkret heißt das: Die Branche will sich präsentieren, networken und endlich wieder einen gemeinsamem Blick in eine erfolgreiche Zukunft werfen. Aber da gibt es auch Herausforderungen: So groß der Wunsch nach Restart auch ist, es entsteht ein hoher Bedarf an Fachkräften – gerade auch nach den Herausforderungen der letzten zwei Jahre. Den Fachkräftemagel gibt es übrigens nicht nur in der Veranstaltungswirtschaft, sondern er zieht sich auch durch viele andere Branchen. Bei der Prolight + Sound haben wir mit dem „Future Hub“ einen eigenen Networking-Bereich geschaffen, um rekrutierende Unternehmen und junge Talente zusammenzubringen, also „Angebot“ und „Nachfrage“ zu vernetzen.
Das Schöne ist, dass trotz aller wirtschaftlichen Zwänge der letzten zwei Jahre viele wichtige Prozesse und Projekte in der Event-Industrie angeschoben wurden. Allen voran: Grüne Technologien und Lösungen für die Durchführung ressourcenschonender Events. Hier wird die Branche zur Prolight + Sound zeigen, dass sich spektakulärste Event-Erlebnisse und umweltbewusste Durchführung nicht ausschließen.

Wir freuen uns unglaublich auf das Wiedersehen mit den Menschen aus der Industrie und dass wir endlich wieder das tun dürfen, was wir lieben: Den Unternehmen der Prolight + Sound die perfekte Bühne zu bieten! Übrigens sind wir als Messe Frankfurt damit nicht nur Dienstleister, sondern selbst auch Teil der Branche.

Wie hat die Messe Frankfurt die Aussteller dabei unterstützt, den Kontakt zu ihren Kunden nicht zu verlieren?

Das waren unterschiedliche Angebote, die wir geschaffen haben, um mit der Branche in Kontakt zu bleiben. Wir haben es mit zwei unterschiedlichen Ausgangspunkten zu tun: Die IFFA findet trotz Pandemie in ihrem ursprünglichen Rhythmus statt, war also nie als Veranstaltung von einer Verschiebung oder einem Aussetzen betroffen. Ganz anders die Prolight + Sound, die als jährliche  Veranstaltung zweimal nicht stattfinden konnte. Insgesamt haben wir bei den technischen Messen mit unterschiedlichen digitalen Formaten gearbeitet, immer auch mit Blick auf den Aussteller: angefangen von Podcasts und Zoom-Interviews über digitale Presseformate bis hin zu einer komplett digitalen ISH. Bei der Prolight + Sound haben wir mit der „Prolight + Sound BIZLounge“ ein Streaming-Format mit Panels und Diskussionsrunden rund um aktuell brenndende Themen der Branche kreiert und durchgeführt – gerade vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen durch die Pandemie. Teilnehmer waren Vertreter von Herstellern, Location-Betreibern, Verbänden und Bildungseinrichtungen.

Die IFFA wird durch die IFFA Digital Extension begleitet: Hier ist es wichtig, Aussteller mitzunehmen und ihnen zu erklären, welche Vorteile die Plattform bietet – besonders im Hinblick auf Vernetzung, Kommunikation und Leads. Neben individuellen Terminen mit Ausstellern, wo meist der Show Director noch mal alle mitnimmt und die einzelnen Funktionen zeigt und erklärt, oder den sogenannten „How to“-Videos, haben wir aus der Marketingkommunikation heraus abteilungs-, veranstaltungs- und bereichsübergreifend ein Animationsvideo entwickelt. Das zeigt noch mal anschaulich die Funktionen und Vorteile der digitalen Plattform, wie die Videochats, das Networking oder die digitalen Showrooms. Ziel war es, unsere Kunden auf übergeordneter Ebene unterhaltsam und sympathisch über die Funktionsweise und Vorteile der Digital Extension zu informieren.

Ich denke, wir haben die Zeit sehr gut genutzt und uns – trotz aller Widrigkeiten, oder gerade deswegen – vor allem digital ein ganz großes Stück weiterentwickelt.

Mit einem ebenso konsequenten Blick nach vorn bereitet sich die IFFA turnusgemäß auf die Veranstaltungstage im Mai vor. Was erwartet die Fachbesucher?

Ich kann mich tatsächlich nur wiederholen: Auch hier ist die Branche hungrig und steht in den Startlöchern, um sich auf ihrer internationalen Leitmesse zu treffen.

Insgesamt ist der Zuspruch sehr hoch: Rund 900 Aussteller aus über 40 Ländern werden bei der IFFA ausstellen. Sie kommen mit Innovationen für die Verarbeitung, Verpackung und den Verkauf von Fleisch und alternativen Proteinen. Die IFFA findet alle drei Jahre statt, was mit dem Innovationszyklus der Unternehmen zusammenhängt. Die Stimmmung ist gut, der Maschinenbau-Umsatz ist fast auf Vor-Corona-Niveau und das Fleischerhandwerk ist laut einer Umfrage vom Deutschen Fleischer-Verband investitionsfreudig. Insgesamt sind die Fleischerhandwerksbetriebe relativ gut durch die Krise gekommen. Beste Voraussetzungen also für eine tolle IFFA.

Was gibt’s zu erleben: Natürlich ein spannendes Event-Programm mit einer Mischung aus Wissensvermittlung und Diskussion beim IFFA Forum, wir werden eine Live-Produktionslinie für vegane und fleischliche Wurstprodukte aufbauen und die IFFA Discovery Tours bieten einen spannnenden Überblick und Inspiration. Wenn es so weitergeht, wie es in 2019 aufgehört hat – und dass es so ist, das hat mir der Präsident der Deutschen Fleischer-Verbandes versprochen – dann empfehle ich die Wettbewerbe des Fleischerhandwerks. Das ist eine einmalige Stimmung, besonders wenn die Jugend dran ist.

Wie hat sich das Konzept der IFFA in 2022 im Vergleich zur letzten Veranstaltung in 2019 weiterentwickelt? Was sind wichtige Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie?

Die IFFA hat – obwohl sie wie gesagt nicht direkt durch Verschiebung oder Aussetzen von der Pandemie betroffen war – einen unglaubliche Entwicklung genommen. In ihrem 73ten Jahr hat sie ihren Fokus erweitert: neben Fleisch zusätzlich hin zu den alternativen Proteinen. Die Aussteller werden Technologien und Lösungen für pflanzlichen Fleischersatz und alternative Proteine präsentieren. Damit öffnet sich die Veranstaltung dem weltweiten Konsumtrend und spiegelt ihn auf der Messe. Rund 200 Aussteller haben Angebote in dem Bereich.

Warum ist das so wichtig und warum steht es der IFFA so gut zu Gesicht? Es geht darum, eine wachsende Weltbevölkerung sicher, hygienisch, gesund und nachhaltig zu ernähren. Es geht um zukunftsfähige Konzepte, die neben dem klassischem Fleischkonsum, neue Produkte und zusätzliche Ernährungssäulen aus Pflanzen, Insekten oder sogar zellbasiertem Fleisch aufzeigen. Es geht darum, bei der IFFA die Zukunft zu zeigen.

Neben unseren längjährigen wichtigen Partnern wie dem VDMA und dem Deutschen Fleischer-Verband konnten wir neue Partner gewinnen, so beispielsweise den Bundesverband für Alternative Proteinquellen Balpro, das Good Food Institute Europe sowie die Ernährungsorganisation ProVeg. Sie alle bringen  ihr Know-How und ihre Netzwerke ein, damit die IFFA sich weltweit als Leitmesse behaupten kann und wird.

Wie bereite ich mich als Fachbesucher am besten auf meinen Besuch auf dem Frankfurter Messegeländer vor?

Es gibt viele Möglichkeiten, an Informationen zur Prolight + Sond oder zur IFFA zu kommen. Die erste und wichtigste ist unsere Website: Sie ist der Hub, an dem sich alles bündelt, an dem alle Informationen aufbereitet und dynamisch sowohl Ausstellern als auch Besuchern und Journalisten zur Verfügung gestellt werden. Dort finden sich auch alle Hinweise und Absprünge zu beispielsweise dem IFFA Contactor, dem internationalen Branchensuchverzeichnis, in dem jeder Austeller mit seinem individuellen Profil vertreten ist: mit Firmendaten, Ansprechpartnern, Bildern, Videos und Informationen zu Produkten, Innovationen und Lösungen. Neu am IFFA Contactor: Die Suchmaschine ist 24/7/365 verfügar – also  aktuelle Infos rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.

Sollte ich wider Erwarten keine Möglichkeit haben, die Messen im April und Mai zu besuchen. Welche Möglichkeiten habe ich, Einblicke in die Innovationen und Trends zu erhalten?

Bei der IFFA besteht die Möglichkeit über die IFFA Digital Extension Teil der IFFA zu sein: Die digitale Plattform zur IFFA bietet während und nach der Messe einige spannende Optionen. Beispielsweise sich über die Matchmaking-Funktion mittels einer KI-gestützten Suchfunktion mit den passenden Geschäftspartnern zu vernetzen. Dann kann man sich über die Chat-Funktion und Video-Echtzeitkommunikation direkt mit den Ausstellern in Verbindung setzen. Das ganze ist natürlich responsiv, so dass die Teilnahme auch von unterwegs mit mobilen Endgeräten möglich ist.

Die IFFA Digital Extension ist für Besucher vom 14. bis 31. Mai 2022 geöffnet.

Und zum Schluss: Worauf freuen Sie sich am meisten bei den bevorstehenden Veranstaltungen? Haben Sie besondere Highlights?

Ich freue mich am meisten auf diesen speziellen Messegeruch am ersten Tag, den kann man nicht beschreiben, aber jeder, der Messen macht, kennt ihn: eine Mischung aus Holz, Teppich, Farbe, neuen Möbeln, Kaffee…. Wenn ich den am ersten Messetag rieche, dann weiß ich: Diesmal haben wir es geschafft! Es ist tatsächlich wahr und wir machen wieder Messen. Ich freue mich mit Kollegen und Partnern an einem Strang zu ziehen und eine grandiose Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Ich freue mich, Menschen zu treffen, langjährige Kontakte wiederzusehen, neue kennenzulernen. Ich freue mich auf die Kolleginnen und Kollegen der Messe Frankfurt-Family aus aller Welt. Ich freuen mich auf positiven Stress, auf das Summen und die Betriebsamkeit in den Hallen, auf die Themen der Branche, auf auf die Happy Hour mit den Journalist*innen im Presse Center und auf die Kilometer, die wir wieder „schrubben“ werden. Diesmal werde ich mich auch nicht über schmerzende Füße beschweren. Versprochen!

Dominique Ewert, vielen Dank für das Gespräch.

 Zur Prolight + Sound Website

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