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Mit digitalen Services Kunden begeistern und Mehrwert schaffen

Intelligente Suchoptionen, Augmented Reality oder Networking Tools – mit digitalen Services können Veranstalter ihre Kunden in vielen Bereichen unterstützen. Zahlreiche Aussteller und Besucher erwarten diese Angebote sogar bereits und kennen derartige Anwendungen aus ihrem Privatleben. Was die Messe Frankfurt ihren Kunden derzeit an digitaler Unterstützung bereitstellt und wohin die Reise noch gehen wird, erläutert uns Felix Pauli, Director Product Management Web Solutions bei der Messe Frankfurt.

Felix Pauli, Director Product Management Web Solutions, Messe Frankfurt
Felix Pauli, Director Product Management Web Solutions, Messe Frankfurt

Februar 2020

Herr Pauli, was bietet die Messe Frankfurt ihren Ausstellern und Fachbesuchern an digitalen Services? Können Sie uns ein paar Beispiele geben?

Unser meistgenutzter digitaler Service auf den Veranstaltungswebseiten und in den Apps der Messe Frankfurt ist die Aussteller- und Produktsuche. Hier können sich unsere Kunden mit ihrem Content – sei es zu Produkten oder zum eigenen Unternehmen – präsentieren. Wichtiger Aufmerksamkeitsfaktor dabei: Die Aussteller- und Produktsuche wird auch von Google berücksichtigt. Und das auf Seite 1 der Ergebnisse. Ein toller Marketingplatz für unsere Aussteller! Der Besucher kann sich so bestmöglich auf die Messe vorbereiten. Relevante Unternehmen und Produkte sind schnell und einfach im Web verfügbar. Mit der Aussteller- und Produktsuche schaffen wir also eine Win-Win-Situation für Aussteller und Besucher.

Die Messe Frankfurt arbeitet permanent daran, ihre Services zu personalisieren und dem Aussteller und Fachbesucher damit ein individuelleres Messeerlebnis zu ermöglichen. Ein wichtiges Tool dafür ist der Messe-Login. Durch die einmalige Anmeldung und Dateneingabe lassen sich die Services wie Anmeldeformulare, Tickets und Aussteller-Merkliste der Messe Frankfurt endgerätunabhängig synchronisieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die messebegleitende Navigator App. Die App vereint die Aussteller- und Produktsuche mit dem Eventkalender, der Merkliste und dem Interaktiven Geländeplan. Damit hat der Fachbesucher alle wichtigen Informationen kompakt zusammen und wird bei seinem Messebesuch optimal begleitet.

Noch relativ jung ist unser B2B Audience Marketing. Wir bieten damit nicht nur Ausstellern die Möglichkeit, ausgewählte B2B-Entscheider, die Besucher unserer digitalen Touchpoints waren, gezielt mittels ihrer hinterlassenen Daten im Web anzusprechen. Durch unsere sehr breit aufgestellten und branchenübergreifenden Zielgruppendaten entstehen hier kaum Streuverluste für unsere Kunden, die über diesen Weg ihre Produkte und Services noch bekannter machen wollen.

Was gibt es Neues im Bereich digitaler Produkte bei der Messe Frankfurt?

Aus dem Kundenfeedback, das wir kontinuierlich aktiv einholen, wissen wir, dass unsere Kunden eine Möglichkeit wünschen, sich auch digital zu vernetzen und auszutauschen. Das werden wir mit unserer Navigator App über das Business Networking Tool realisieren. Nutzer der App haben so die Möglichkeit, nach relevanten Ausstellern und anderen Besuchern zu suchen, über die App miteinander zu chatten und beispielsweise reale Treffen während der Messe zu vereinbaren.

Zudem wissen wir aus unseren Customer-Journey-Analysen, dass das Online-Ticketing ein sehr stark genutzter Service ist. Daher werden wir in 2020 die Ablage des Online-Tickets in der App realisieren. Lästiges Ausdrucken und Suchen des Online-Tickets an der Einlasskontrolle gehört dann künftig der Vergangenheit an.

Außerdem wird demnächst der Media Package Manager gelauncht. Was verbirgt sich dahinter und wie profitieren Aussteller davon?

Der Media Package Manager ist ein modernes Tool, mit dem der Aussteller das Medienpaket, das er mit seiner Anmeldung zur Fachmesse bereitgestellt bekommt, optimal ausnutzen kann - und das selbstständig, transparent und in Echtzeit. Es ist wie ein One-Stop-Shop - ein Datenhub für x Kanäle - über den der Aussteller nicht nur seinem Messeauftritt ein bestimmtes Profil geben kann, sondern es auch langfristig schärft, immer wieder aktualisieren kann und damit nicht nur in den Marketingkanälen der Messe Frankfurt für Reichweite sorgt. Google rankt unsere Aussteller- und Produktsuche auf Seite 1.

Die Fachmessen werden immer weitreichender, was die unterschiedlichen Produktgruppen angeht. Bei mehreren tausend Ausstellern wird es für den Fachbesucher schwierig, die für ihn relevanten Unternehmen beim „Streifzug“ durch die Hallen alle zu erwischen. Also muss er sich vorbereiten. Die Marketingkanäle der Messe Frankfurt (Aussteller- und Produktsuche der Website und App, Interaktiver Geländeplan, Messe-Katalog) unterstützen ihn dabei und helfen damit auch dem Aussteller „gefunden“ zu werden. Wir arbeiten hier an zusätzlichen, neuen Marketingmöglichkeiten, mit denen sich Aussteller noch besser vom Wettbewerb abgrenzen können. Diese werden langfristig dann in den Media Package Manager als E-Commerce-Optionen eingebunden. So hat der Aussteller die Möglichkeit, sich individueller zu präsentieren.

Zu den Worldmessen haben Sie eine neue Indoor-Navigation getestet. Wie sah das genau aus?

Zur Christmasworld, Paperworld und Creativeworld Ende Januar haben wir eine Augmented Reality basierte Indoor-Navigation für Messebesucher getestet. Bei dieser individualisierten Wegeführung wird die reale Welt, also etwa die einzelnen Messestände und Gänge um virtuelle Informationen ergänzt. Der Besucher schaut praktisch über sein Smartphone in die Messehalle und wird mit einem Leitsystem geführt. Diese Technologie bietet den Besuchern, Ausstellern und uns als Messe Frankfurt zahlreiche Möglichkeiten. So ist etwa denkbar, dass der User zusätzliche Hinweise zur Wegeführung oder aber weitere Informationen zu ausgewählten Ausstellern, die entlang der Strecke liegen, erhält. Die Messe Frankfurt wiederum kann Erkenntnisse über das Besucherverhalten und Besucherströme gewinnen.

Bei dem Test haben einige Kolleginnen und Kollegen uns unterstützt. So haben wir wertvolle Informationen über das Nutzerverhalten erhalten – zum einen, was der Nutzer von Indoor-Navigation erwartet und zum anderen, wo die Herausforderungen im Umgang mit der Technologie bestehen. Augmented Reality bietet für uns als Messe Frankfurt einige Chancen, die wir jetzt viel besser einschätzen können. Entscheidend für die Messe Frankfurt wird sein, wie die sehr schnelle Erfassung des Geländes für die spätere Lokalisierung des Users automatisiert werden kann. Wir sind gespannt, welche Technologie sich letztlich für unseren Use Case durchsetzen wird – das Rennen ist nach wie vor offen.

Wird es noch weitere Neuerungen geben?

Bei der Aussteller- und Produktsuche wird es eine neue Filter und Sortierlogik geben. Ein besonderes Highlight sehe ich in dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. In einem ersten Schritt sollen eindeutigere Suchergebnisse für Produkte und Aussteller erzeugt werden. Perspektivisch werden dem User interessante Empfehlungen auf Basis seines Nutzungsverhaltens und anderer Daten angezeigt. Unser großes Ziel ist es, dass wir unserem Kunden bereits Ergebnisse auf dem Display anzeigen, obwohl er noch nichts eingegeben hat. Besonders interessant wird es dann, wenn der Fachbesucher Empfehlungen erhält, an die er noch gar nicht gedacht hat, die für ihn aber hoch relevant sind.

Die Merkliste wird komplett überarbeitet, um neue Funktionen ergänzt und hinsichtlich der User Experience neu gestaltet. Beim Eventkalender können sich unsere Besucher künftig für ausgewählte Vorträge und Podiumsdiskussionen direkt registrieren und damit einen der begehrten Plätze sichern.

Welche Ziele gibt es für 2020 und darüber hinaus?

Unser Ziel ist es, unseren Kunden mit so wenigen Klicks und so wenig Aufwand wie möglich an seinen für ihn relevanten Content zu führen – sei es bei der Informationsbeschaffung zu einem Aussteller, einem Produkt oder Informationen zur Messe Frankfurt im Allgemeinen bis hin zum Kauf eines Veranstaltungstickets oder einer Marketingservice-Leistung. Der Schlüssel wird in dem Zusammenspiel von vorhandenen Daten und künstlicher Intelligenz liegen. Und nicht zu vergessen: Wir sind ein weltweit agierendes Unternehmen mit digitalen Services in zahlreichen Ländern, die sich zum Teil stark in Kundenbedürfnissen und Landesspezifika unterscheiden. Das macht es besonders spannend und herausfordernd.

 

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